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Pfarrkirche St. Brigida - Schutzpatronin
St. Brigida - Strohkreuz - geflochten von Binsen des Shannon Flusses
St. Brigida - Maria der Gaelen oder Kelten-Äbtissin und Patronin von Irland wurde im Jahre 453 in Fochard bei Dundalk geboren. Die erste Irische Klostergemeinschaft (für Frauen) wurde von ihr in Kildare gegründet. Ihr Festtag fällt auf den 1. Februar, den Tag an dem sie im Jahre 524 starb. Ihr Leib wurde in Downpatrik beigesetzt, neben den Gräbern von St. Patrick und St. Columban.
Die Überlieferung erzählt uns, dass der Ruhm von St. Brigidas unbegrenzter Nächstenliebe eine Menge armer Leute an ihre Tür zog und das machte ihren Vater sehr unwillig. Eines Tages, als die Vorräte erschöpft waren, kam er wütend heran, um die Milchkammer zu inspizieren und er hatte sich schon vorgenommen, die Brigida in die Sklaverei zu verkaufen (so wie er vorher ihre Mutter verkauft hatte). Zu seinem Erstaunen fand er an Stelle von leeren Töpfen, Butterfässer und irdene Schüsseln, die von Butter und Milch überflossen. Gott hatte ein Wunder gewirkt für das Kind seiner Gnade.
St. Brigidas Vater war ein sturer Heide. Als aber die Zeit seines Todes näher kam, saß sie bei ihm im Gebet. Während sie lange Wache hielt, vertrieb sie sich die Zeit, indem sie ein Kreuz aus Binsen flocht. (Sie lagen zu ihren Füßen, denn Binsen und Binsenmatten waren der Fußbodenbelag zu dieser Zeit.) Als der Vater das Kreuz sah, bat er sie, ihm die Bedeutung des Kreuzes zu erklären. Er wurde schließlich interessiert an dem Glauben seiner Tochter und starb als Christ.
Das Binsenkreuz wurde St. Brigidas Symbol.
Es wird in einem frommen Sinn geglaubt, dass dieses Symbol Unglück und Hunger fernhält von den Häusern, in denen es angebracht ist. Zu allen Zeiten wurden diese Kreuze geflochten und in die Häuser der Christen gebracht.
Schutzpatronin St. Brigida und Strohkreuz - Kirchengemeinde Legden
An Tagen der Buße (Fastenzeit) wurden sie besonders verehrt. Wenn sie in Zeiten der Verfolgung und der Gefahr entfernt worden waren, wurden sie sofort nach der Zeit der Drangsal wieder erneuert und als Zeichen des heiligen Glaubens wieder angebracht.
Pfarrkirche St. Brigida - Geschichte
Im Dorfkern der Gemeinde Legden befindet sich unsere Pfarrkirche, die im spätromanischen Stil erbaut wurde.
Ausgrabungen bei der Kirchenrenovierung 1976 haben jedoch ergeben, dass vor der jetzigen Kirche bereits eine einschiffige Saalkirche aus Stein gestanden haben muss, die durch Brand zerstört wurde. Der bis 1905 erhaltene trutzige Wehrturm, an den die Kirche angelehnt war, wird vielleicht auch aus jener frühen Zeit gestammt haben.
Das jetzige spätromanische Kirchenschiff stammt aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Genauer gesagt, ist es eine dreischiffige Hallenkirche, wobei die niedrigen Seitenschiffe die Aufgabe der Strebepfeiler übernehmen. Jeden Eintretenden überrascht die wunderbare Harmonie dieses architektonischen Meisterwerkes, dessen Schönheit durch die Renovierung im Jahre 1976 noch bedeutend hervorgehoben wurde. Da die neugestalteten Eichenbänke (unter Verwendung der barocken Kopfstücke) aus Gründen der besseren Sicht zum Altar und der stärkeren Gemeinschaft beim Gottesdienst zu einem Mittelblock zusammengestellt wurden, konnte man gleichzeitig die Seitenschiffe von Bänken freihalten. Dadurch erschließen sich auch die Seitenschiffe in ihrer ursprünglichen Schönheit und ihrer dienenden Funktion. In der Apsis des rechten Seitenschiffes ist nun der Taufbrunnen und die Brigida-Statue untergebracht. Im anderen Seitenschiff befindet sich der sogenannte Egelborg-Altar mit einer eindrucksvollen Pietà und der Figur des Johannes Nepomuk.
Bei der Renovierung wurde der Fußboden der Kirche um gut 20 cm auf das ursprüngliche Niveau gesenkt. Dadurch wurden die alten Säulenbasen wieder sichtbar (sie mussten großteils restauriert werden). Außerdem wurden unter dem Fußboden im vorderen Bereich der Seitenschiffe die historisch Grabplatten der Geschlechter von Oer und des Rendanten Busch aufgefunden. Sie sind nun an den Seitenwänden aufgestellt und so der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Neben dem Haupteingang befindet sich fernen das Relief von 1476 mit der Darstellung der Gregoriusmesse und das Epitaph von 1703, außerdem die mumifizierte Menschenhand aus dem Mittelalter. Sie wurde bei den Turmarbeiten 1905 gefunden, jedoch ist Näheres nicht bekannt (z. B. ob Unglücksfall oder Bestrafung eines Missetäters).
Im Jahre 1905 musste der alte Wehrturm (er stand etwa an der Stelle des jetzigen Kronleuchters) einem durch das Wachsen der Gemeinde notwendigen Erweiterungsbau weichen: Es entstand das jetzige Querschiff mit den zwei neuromanischen Türmen, die sich jedoch glücklich an die alte Kirche anpassen.
Um die Kirche selbst stand früher die alte Kirchenburg: Friedhof, doppelstöckige Speicher und Gräfte (Wehrgraben), eine Anlage, von der nur noch ein Speicher (Taubenturm) erhalten ist. Diese Kirchburg diente sowohl als Zuflucht in Notzeiten wie auch als Zwischenstation für die Gottesdienstbesucher aus den Bauerschaften und ging dann allmählich in feste Wohnhäuser über. - Wenn man so die Kirche umschreitet, kann man die alten romanischen Seiteneingänge der Kirche betrachten (auf der Südseite wurde das sogenannte "Leichenhäuschen" für Beerdigungen vorgebaut). Der jetzige Haupteingang ist erst 1905/1906 im neuromanischen Stil, jedoch mit meisterlicher Sorgfalt geschaffen worden und zeigt neben Christus dem König zeitgenössische Persönlichkeiten.
Der Kirchplatz mit seinen alten Linden schließlich ist 1976 durch holländische Klinkerpflasterung und Rasenflächen neugestaltet worden und schafft so einen Raum der Ruhe und der Begegnung zwischen Kirchenburg und Gotteshaus.
Gottesdienste im Dahliengarten an Heiligabend finden statt
